Technische Daten
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![der Grundriss der Grundriss](gif_jpg/TN_chartres.jpg)
Die
nachfolgenden Daten sind dem Buch von John und Odette Ketley-Laporte:
Chartres - le labyrinthe déchiffré, Editions
Garnier 1997, entnommen. Es existieren in anderen Werken andere
Zahlen, sie geben Anlass zu allen möglichen, aber mehr
noch unmöglichen Spekulationen. Vielleicht auch die in
diesem Buch. Aber irgendwo muß man ansetzen.
Der Ort des Labyrinths in der Kathedrale ist nicht
willkürlich gewählt und seine Abmessungen
sind nicht zufällig, in ihnen stecken
viele Zahlenqualitäten, die uns heutigen Menschen nicht
mehr ohne weiteres geläufig sind. Wir werden sie bis ins
letzte wohl nicht mehr nachvollziehen können.
Das
11-gängige, kreisförmige Labyrinth
ist keine Neuentwicklung von Chartres. Es war schon vorher bekannt.
Neu sind in Chartres der gezahnte Rand und die betonte Mitte
mit den 6 kreisförmigen Elementen. Die Fertigstellung war
im Jahr 1200, es wurde ausführlich und
intensiv geplant. Das Labyrinth erlebte in dieser Zeit eine
Blüte und wurde auch in anderen gotischen Kathedralen gebaut.
Neu war bei allen, dass sie begehbar waren
und ihre Symbolik (auch) auf mathematischen Elementen beruhte.
Das
Labyrinth von Chartres ist sowohl im Ganzen wie auch in vielen
Details nach der Geometrie des Kreises konstruiert.
Der Kreis ist das Symbol der Ewigkeit, der Unendlichkeit, der
Allmacht Gottes, der Sonne. Die Sonne wiederum
für das Christentum das Symbol für Christus, die neue
Sonne. Die 114 Teilungen des äußeren Randes, geteilt
durch 6 (die Zahl der Vollkommenheit), ergeben 19, die Zahl
der Sonne. Die Blume des Lebens besteht ebenfalls aus 19 Kreisen.
Das
Chartres Labyrinth hat einschließlich der "Zahnräder"
einen Durchmesser von 12,858 m, ohne diese einen Durchmesser
von 12,455 m. Nach dem australischen Architekten John
James ist der Durchmesser des Labyrinthes gleich einem
Kreis, der ein gleichschenkliges Dreieck enthält, das wiederum
der halben Diagonale der Vierung von Lang- und Querhaus entspricht.
Damit wären die Figuren des Kreises, des
Quadrates (= das Heilige), des Dreiecks
(= der Geist oder die Vollkommenheit) in der Vierung und im
Labyrinth enthalten.
Im
Mittelalter gab es ein gutes Dutzend von "Füßen"
als Maßeinheiten mit ihren Ableitungen
Hand, Elle, Spanne, Daumen usw. In Chartres wurden mindestens
4 verschiedene benutzt. Geläufig war der romanische Fuß
mit 294,45 mm und eine weiterer mit 294,2 mm. Die Baumeister
des Mittelalters hatten eine Schwäche für Zahlen.
Der Kreis spielte eine große Rolle, man
verwendete allgemein für die Einheit Pi einen Wert von
22:7 = 3,1428. Es könnte sein, dass in der Schule von Chartres
ein genauerer Wert von 399:127 = 3,1417323 berechnet wurde,
der nicht weit weg von unserem heutigen Wert von 3,1415927 ist.
Dem liegen 399 "Hände" für den Umfang und
127 "Hände" für den Durchmesser zu Grunde,
also ganzzahlige Werte.
Der
Weg im Labyrinth aus hellen, sehr harten Steinen
aus den Steinbrüchen von Berchères ist im Mittel
343,23 mm breit. Die Steine sind mit Innen-
und Außenbogen sehr sorgfältig gearbeitet und bilden
relativ lange Stücke. Es gibt 273 Stück (oder 276,
je nach Berücksichtigung von Bruchstellen). Der letzte
Stein am Eingang zur Mitte hat eine Länge von 1,64 m, was
als Durchschnittsgröße des mittelalterlichen Menschen
gedeutet werden kann. Die Weglänge nach John James
ist 261,5 m oder in anderen Einheiten ausgedrückt
740 "lange Füße" oder 888 "römische
Füße". Beide Zahlen geladen mit symbolischer
Bedeutung. Die Quersumme von 740 ist 11 und 888 ist der numerische
Wert für den Namen Christi im griechischen System. Die
11 steht für den inneren Kampf, die Verirrung, die Überschreitung
der 10 Gebote, die Buße.
Die schwarzen, schmäleren
Steine aus Steinbrüchen vermutlich von Senlis oder der
Region von Givet trennen und begrenzen die Wege. Die äußere
Begrenzung und die innere um die Mitte herum sind 85
mm breit und die übrigen zwischen den 11 weißen
Ringen messen im Mittel 81 mm einschließlich
der Fugen.
Die
schwarzen 114 Zahnräder (genauer gesagt
113, denn einer ist weggelassen für den Eingang) der äußeren
Begrenzung dienen der Trennung von den rechteckigen Platten
des Kirchenschiffs und der Verankerung des Labyrinths im Fußboden.
Sie wurden vielleicht als erste eingebaut. Die Höhe der
Zahnräder ergibt sich durch die Differenz des Gesamtdurchmessers
minus Durchmesser der 11 Ringe und Mitte: (12858 - 12455) :
2 = 201,5mm. Jeder Zahn ist aus einem Stück gefertigt und
hat die Abmessungen 343,23 mm breit, 288 mm
hoch, eine Öffnung von 262 mm und eine lichte Weite von
280 mm zum benachbarten Stück. Die dünne Stelle hat
70 mm, die obere Breite ist 93 mm. Damit ließ sich eine
Schablone für die Steinmetze herstellen. Die Gegenstücke
aus hellen Steinen folgen diesen Maßen, sind aber aus
größeren Teilen hergestellt.
Die
Mitte selbst hat einen Durchmesser von 2,942
m. Die innerste Kreis, der die heute nicht mehr vorhandene
Kupfertafel trug, hat einen Durchmesser von 1,57 m. Die sechs
inneren Blätter folgen der harmonischen Teilung mit 3,
5, 7 und 10 (in Fuß gerechnet) Einheiten. Alle diese Teil
sind aus bogenförmigen Elementen mit präzisen Radien
zusammengesetzt. In den kleinen Kleeblättern des Abschlusses
drückt sich auch die Quadratwurzel von 10 aus.
Diese
sechsblättrige Rose kann an die im Mittelalter
beliebte Bezeichnung "Mystische Rose" für Maria
erinnern und an die Beliebtheit der Rose bei den Alchimisten.
Obwohl die natürliche Rose fünfblättrig ist,
wurde hier vermutlich die Zahl Sechs gewählt um die Vollkomenheit
des Ganzen zu demonstrieren.
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