Das Knidos Labyrinth
Die Entdeckung
Foto: © Brigitte van Baren
Erst vor einigen Jahren wurde ein Labyrinthgraffito
auf einem Stück Mauerwerk in den Ruinen der römischen
Stadt Knidos im Südwesten der heutigen Türkei
entdeckt. Die Steinritzung ist ca. 21 cm groß und hat als
Mitte einen perfekten Kreis, der vermutlich mit einem Metallzirkel
angefertigt wurde. Ansonsten folgt das Labyrinth dem klassischen
Muster, zeigt also die 7 Umgänge, ausgehend von einem zentralen
Kreuz. Die griechische Inschrift oberhalb des Labyrinths lautet:
KYRIE BOETHIE (=Herr hilf). Die weiteren Ritzungen, wie Kreuze,
die Buchstaben Alpha und Omega, Palme, Kletterpflanze erlauben
eine Datierung auf das 6.-7. Jahrhundert n.Chr..
Quelle: Caerdroia 33 (Juli
2003), Jeff Saward
Der Ort
Knidos in der Ägäis
Hier einige Informationen von Wikipedia,
der freien Enzyklopädie ... Link
>
Die Konstruktion
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Wegbegrenzung
18.0 m x 17.8 m |
Weg
237 m lang |
Konstruktions-
zeichnung |
Hier die Zeichnung als PDF-Datei >
Die Umsetzung des Knidos Labyrinths zu einem begehbaren
Labyrinth gelingt mit einer geometrischen Konstruktion
aus 5 Mittelpunkten und dem zentralen Kreuz. Der Mittelpunkt
des zentralen Kreises ist gegenüber der Eingangsachse
versetzt. Die verschiedenen Radien stoßen knickfrei
aneinander an. Der Durchmesser der Mitte entspricht dem Quadrat
aus den vier Wendepunkten.
Die Dimensionen des Labyrinths und alle Maße der Konstruktionszeichnung
sind skalierbar. Halbiert man z.B. die Breite, so muß man
man auch alle übrigen Maße halbieren. Oder anders ausgedrückt:
Man multipliziert alle Maße mit dem Faktor 0,5.
Zur Absteckung mit einfachen Hilfsmitteln sind die Diagonalen
und Schrägentfernungen angegeben. So lassen sich die Mittelpunkte
der verschiedenen Kreisbögen durch Antragen der Entfernungen
von zwei verschiedenen Punkten aus festlegen. Damit wird auch
ein rechter Winkel abgesteckt.
Soll der erste Weg in das Labyrinth nach rechts führen, muß man
die Konstruktionszeichnung spiegeln.
Die Umsetzung
Hier sehen Sie einige Beispiele:
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Rosenbachpark Würzburg |
Schloss Honhardt |
Benediktushof |
Die Ritzung
Foto: © Brigitte van Baren
Es gibt somit ein kretisches (genannt auch: Minoisch, klassisch) Labyrinth mit einer großen, runden Mitte (aus
dem 7. Jhd.) in der Entwicklungsreihe auf dem "Weg"
zum konzentrischen, mittelalterlichen Labyrinth 300 - 500 Jahre
später.
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